[Stand Mo. 21.08.2023]
Sehr geehrte Mitglieder,
die allgemeine Geschäftslage der Nadelholzsägewerke in Deutschland hat sich seit Jahresbeginn von Monat zu Monat verschlechtert. Die bekannten Großsägewerke melden fast ausnahmslos eine schlechte Geschäfts-lage.
Die Auftragseingänge aus Nah- und Fernzone sind wie die Auftragsbestände weiterhin insgesamt rückläufig. Nennenswerte Auftragsbestände im eigentlichen Wortsinn gibt es schon gar nicht mehr. Der Markt-verlauf verzögert sich erneut und der Schnittholz-verkauf bleibt weiterhin eine zähe Angelegenheit.
Die Lage an den Absatzmärkten der Nebenprodukte hat sich erneut verbessert. Hier treffen ein reduziertes Nebenproduktaufkommen und eine starke Nachfrage der Pelleterzeuger zusammen. Vergleichsweise hohe Preise, vor allem von Säge-spänen, sind die Folge.
Den Einschnitt steuert die Branche insgesamt sehr verhalten. Je die Hälfte der Betriebe hat ihn im Juli gehalten bzw. reduziert. Die meisten Werke produzieren mit ihrem jeweiligen Standardschichtmodell, einzelne Unternehmen haben Mitarbeiter zur Kurzarbeit angemeldet. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres ergibt sich eine Minderproduktion von über 12 %.
Noch krasser fällt der Umsatzrückgang aus. Den Großsägewerken fehlt in den ersten fünf Monaten ein Umsatz von 1 Mrd. Euro bzw. 28,6 % zum gleichen Vorjahreszeitraum. Der Mix aus rückläufiger Produktion und rückläufigen Preisen ergibt einen toxischen Cocktail.
Die Prognosen zum Marktgeschehen in den kommenden drei Monaten lassen sich nicht anders als eine Fortsetzung der Abwärtstendenz von Nachfrage und Preisen deuten. Auch für die Stammholzpreise werden weitere Preisrückgänge prognostiziert. Diese Richtung wird zum Herbst hin beibehalten werden, allenfalls das Ausmaß des Preisrückgangs könnte sich verringern.
Holzpreise
Zum Quartalswechsel kam es bei allen Rundholzsortimenten, zu den bereits schon länger erwarteten Preisreduzierungen. Die Aushaltungsmöglichkeiten beim Fichten- und Kiefernholz bestehen weiterhin als Langholz oder als Fixlänge mit den Längen 4,1 oder 5,1 m. Von Frischholzeinschlägen wird dabei eindeutig abgeraten, für unsere Abnehmer ist Käferholz bei der aktuellen Marktlage wesentlich interessanter.
Die Nachfrage nach Palettenholz ist erfreulicherweise weiterhin auf einem konstantem Niveau. In der bekannten Aushaltungsmöglichkeit von 3,75 m kann Nadel-Palettenholz im dritten Quartal mit 60 €/fm vermarktet werden.
Alexander Rößler
Geschäftsführer