HOLZMARKT

Holzmarktbericht

[Stand Mi. 23.11.2022]

Die allgemeine Geschäftslage der Nadelholzsägewerke in Deutschland hat sich weiter eingetrübt. Seit dem Sommer hat sich der Anteil von Unternehmen mit rückläufigen Auftragseingängen und Auftragsbeständen immerhin in kleinen Schritten verringert. Die Preise der Sägenebenprodukte sind weiterhin im Aufwind. Gegenläufige Entwicklungen erschweren die Einschätzung der künftigen Marktentwicklung.

Die Lage an wichtigen Bestimmungsmärkten für Nadelschnittholz aus Deutschland variiert im Oktober im Spektrum von befriedigend bis schlecht. Am Inlandsmarkt hat sich das Verlaufstempo in den letzten vier Monaten insgesamt nur geringfügig und ohne Richtungstrend verändert. Die Auslandsmärkte haben im Oktober sogar ganz langsam beschleunigt. Die besten Bewertungen erhalten die Ländermärkte Österreich und Schweiz auch der US-Markt, der mit Abstand wichtigste Mengemarkt für deutsche Schnittholzexporte, hat sich im Vergleich zum Vormonat deutlich verbessert. Der Einschnitt wird weiterhin sehr vorsichtig gesteuert. Je die Hälfte der Werke haben den Ein-schnitt im Oktober gehalten bzw. zurückgenommen. Überstunden kommen in fast keinem Werk vor. Mit der vorsichtigen Steuerung des Einschnitts gelingt der Branche die Stabilisierung ihrer Schnittholzlager. Auch die Lieferzeiten von Schnittholz haben sich stabilisiert.
Nichts zu deuten gibt es bei der Entwicklung der Schnittholzpreise. Überwiegend wird von rückläufigen Preisen berichtet. Als Grund hierfür wird die rückläufige Nachfrage nach Schnittware genannt, dies gilt für Bau- und Industrieware in sehr ähnlicher Weise. Hier ist eine Trendwende erst im Frühjahr zu erwarten. Dafür sind weiterhin die Preise der Sägenebenprodukte im Aufwind. Der Preisindex für Hackschnitzel ist beispielsweise zuletzt um 6,5 Prozentpunkte gestiegen. Eine auffällige Veränderung ist im Oktober bei den Stammholzvorräten der Werke eingetreten. Nur die wenigsten Werke sind mit vier oder mehr Monate mit Rundholz versorgt. Für die kommenden Monate ist eine weitere Absenkung der Rundholzvorräte geplant. Knapp die Hälfte der Werke will nur noch für ein oder zwei Produktionsmonate Stammholz vorhalten.
Ein sehr hohes Maß an Ungewissheit herrscht derzeit bei der Einschätzung der Entwicklung des Nadelstammholzmarktes. „Rezession trübt die Stimmung – Energieholz beflügelt den Markt“, diese gegenläufigen Entwicklungen sind schwer zu deuten. Hinzu kommen die derzeit sehr ungewissen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, innerhalb derer sich die Forst- und Holzwirtschaft bewegen.


Holzpreise
Zum Quartalswechsel haben sich die Rundholzpreise kaum verändert. Unbefriedigend ist dafür die Laufzeit der abgeschlossenen Kaufverträ-ge, die meist nicht über den Jahreswechsel hinaus gehen. Aushaltungsmöglichkeiten beim Fichtenholz bestehen bevorzugt im Fixlängenbereich mit den Längen 4,1 oder 5,1 m im Leitsortiment 2b+ zu 95-103 €/fm für das BC-Frischholz. Für Käferholz werden weiterhin 70 bis 80 €/fm bezahlt. Langholz wird derzeit tendenziell schlechter bezahlt, hier macht die Aushaltung sowohl im Frischholz, als auch im Käferholz besonders im Starkholzbereich mehr Sinn. Bereits Mitte Oktober wurde der noch laufende Jahresvertrag mit unserem Papierholzabnehmer UPM, zu deutlich besseren Konditionen bis Ende Januar 2023 verlängert. Für 43 €/rm wird insbesondere das 3-Meter-Sortiment nachgefragt. Unser Hauptvermarktungssortiment, die Kiefern-Fixlänge, ist erfreulicherweise mit 77-82 €/fm preislich nahezu unverändert. Die Holzaushaltung bei der Kiefer im Fixlängenbereich besteht als 4,1 m oder 5,1 m. Auch die Aushaltung von Langholz ist wieder möglich. Wie im Vorjahr besteht weiterhin eine große Nachfrage nach qualitativ hochwertigem Kiefern-Lamellenholz, auch hier kam es zu keinen Preisänderungen. Glücklicherweise gehört auch die Absatzproblematik bei der Verpackungsware bzw. beim Palettenholz aus den Vorjahren der Vergangenheit an. In der bekannten Aushaltungsmöglichkeit von 3,75 m kann Nadel-Palettenholz im vierten Quartal mit 65 €/fm in der Spitze uneingeschränkt vermarktet werden.


Energie- und Industrieholzmarkt
Die aktuell noch laufenden Lieferverträge mit unseren
Industrieholzabnehmern, zu rund 45-50 €/fm, werden Ende November wieder neu verhandelt. Es ist sogar nochmals von Preissteigerungen auszugehen, da insbesondere die energetische Nachfrage weiterhin anhält.
Auch der Hackschnitzelmarkt zeigt sich bei Spitzenpreisen äußerst aufnahmefähig. Zwischenzeitlich konnten im gegenseitigen Einvernehmen, die letzten laufenden Altverträge mit nicht mehr zeitgemäßen Konditionen, in neue Lieferverträge geändert werden. Diese Hochpreisphase sollte dringend genutzt werden, um aufgebaute Vorräte aus den Vorjahren jetzt zu akzeptablen Preisen zu vermarkten.
 

 

Alexander Rößler

Geschäftsführer

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